Wort zum Sonntag: Wie viel Mystery steckt im Mystery Train?

Episode_701

Es wird wieder Zeit für das Wort zum Sonntag. Dieses Mal beschäftigen sich Clemens und Philipp vom ConanCast mit den kürzlich im japanischen Anime gezeigten Episoden 701 bis 704.

Wer nur den deutschen Stand kennt, läuft daher Gefahr, gespoilert zu werden und sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen. Amen.

Mystery Train. Diese zwei Worte dürfte sicherlich jeder Detektiv Conan-Fan schon einmal gehört und sich nicht nur ein Mal gefragt haben, was es damit genau auf sich hat. Nun kamen auch endlich die Zuschauer des japanischen Animes in den Genuss vier neuer Folgen, die sich um eben jenen Mystery Train drehen.

Ob die vier Folgen nun wirklich der angekündigte Gaumenschmaus waren oder nicht, muss allerdings noch geklärt werden. Zweifelsohne stellt der Fall inhaltlich vieles auf den Kopf und sollte daher ein Muss für jeden Fan der Serie darstellen. So oder so.
Der Mystery-Train-Fall weißt ganz klar Mängel in der Zeichnung der Hauptcharaktere auf, die so die Wichtigkeit dieser Episoden nicht darzustellen vermögen. Besonders auffallend ist die Enthüllung Bourbons, bei der dessen Gesichtsausdruck und insbesondere die Augen keine Bedrohlichkeit ausdrücken und der Szene ihre Bedeutung aberkannt wird. Dabei wartet auch der Fan des japanischen Anime seit nicht weniger als fünf Jahren auf eine Antwort in der Bourbon-Frage, die hier geklärt wird, als sei es das Selbstverständlichste der Welt.

Episode_702

In Nagoya sehen die ehemaligen Oberbösewichte Gin und Wodka eher wie die entlaufenen Schimpansen des dortigen Zoos aus, die den Zug  mit ihren Bananenbomben zu füttern versuchen, als die gefürchteten Gegner unseres Meisterdetektivs. Nichtsdestotrotz ist der Zug hervorragend mit seinem Interieur dargestellt und kann atmosphärisch punkten. Der Fall weist in der Umsetzung keine Längen auf und lässt sich schön schauen, wenn auch vor der Auflösung viele Unklarheiten bestehen und das sofortige Nachvollziehen der Vorgänge nicht einfach ist. Spannung besteht definitiv, doch musikalisch hätte man in den besonderen Momenten noch mehr herausholen können.

Alles in allem also nicht nur ein organisatorischer Reinfall der Krähen, sondern auch einer für die Zeichner der Anime-Episoden. Dem Mystery Train-Fall fehlt im Anime ein wenig des speziellen Mystery-Feelings, das dem Fall noch im Manga seinen besonderen Charme verlieh. Wo ist dieses Gefühl nur hin?
Für die vier Episoden 701, 702, 703 und 704 rund um den Mystery Train ohne Mystery gibt es in der Bewertung nur 3 der 5 Abteile der zweiten Klasse von Clemens; Philipp tendiert zu den Abteilen der ersten Klasse. Mehr aber auch nicht. TUT-TUT.

6 Gedanken zu „Wort zum Sonntag: Wie viel Mystery steckt im Mystery Train?

  • 11. August 2013 um 15:45
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    3 von 5 Abteile?! Da ist der Fall aber noch gut weggekommen, nach dem Desaster des letzten Teils würde ich dem Fall nicht mehr als 2 geben 🙂 Dabei hat er doch so vielversprechend angefangen -.-

  • 11. August 2013 um 20:41
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    Ich persönlich fand den Fall im Manga auch deutlich spannender und eindrucksvoller. Vielleicht mag es natürlich daran liegen, dass ich den Fall halt schon kannte, aber wie ihr auch schon betont habt wirkte die Enthüllung wirklich selbstverständlich. Als wenn Conan es die ganze Zeit gewusst hätte.

  • 12. August 2013 um 09:54
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    Über den Zeichenstil habe ich im Forum bereits genug ausgelassen, deshalb mache ich es an dieser Stelle kurz und schließe mich den Meinungen oben an.
    Was die Atmosphäre im Zug betrifft, sind die Szenen im Tunnel wirklich gelungen – zwar immer noch entfernt von der Qualität im Vermouth-Special, aber da kann man nur wenig meckern.
    Was mir nicht gefallen hat, ist die Tatsache, dass die gesamte Handlung bei Tageslicht spielt. Im Manga kam das nicht so heraus, aber im Anime machte das aus dem eigentlich anspruchsvollen Arc einen netten Tagesausflug für eine Großfamilie.
    Noch kurz zur Musik: ich hab sie eigentlich über die gesamten vier Episoden hinweg kaum wahrgenommen – gut es war kein Stummfilm, aber von Gänsehaut-Stimmung war das weit weg.
    Alles im Allem: Daumen runter. Leider.

  • 12. August 2013 um 10:01
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    Vorab: Ich kannte den Fall nicht aus dem Manga.

    Ich fand die Episoden durchaus spannend. Ich habe mich immer sofort auf die nächste Woche gefreut. Auch den Zeichenstil habe ich nicht so schlimm wahrgenommen. Im Laufe der Zeit haben die Macher öfter etwas mit dem Zeichenstil gespielt. Das krasseste Beispiel sind Gins Haare. 😀

    Insgesamt finde ich das der Fall zu unrecht so stark kritisiert wurde. Fans des Manga haben hier scheinbar einfach eine höhere Messlatte.

    An epische Fälle wie 345, 425 und ~500 kommt es natürlich nicht im Ansatz heran. Liegt aber auch wohl einfach nur daran das hier mehr handlungsmäßig passiert ist.

  • 12. August 2013 um 18:17
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    Hallo Leute,

    Auch von mir vorab, ich kannte den Fall auch nicht aus dem Manga.

    Zunächst die Sache mit dem Zeichenstill. Dieser Tatsache stehe ich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Das der Anime nicht aussehen kann/darf wie vor 10 Jahren, damit sind wohl alle Einverstanden. Aber letztendlich ist das wohl eine Geschmackssache. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht festlegen, ob ich ihn jetzt gut oder schlecht finden soll. Es ist halt nicht das Originale von vor 10 Jahren, aber wie gesagt, das solls meiner Meinung nach auch garnicht sein.

    Der Fall an sich ist auch von beiden Seiten zu betrachten. Mir kam es so vor, als gäbe es Zwei Fälle in einem. Der Organisations Fall und der Mordfall. Das hätte man nicht so mischen sollen, wie letztlich getan. Das sollte wohl Spannung aufbauen, aber ich empfand es eher als störend und teils verwirrend. (Hiermit mein ich jetzt nicht die positive Art von Verwirrung, wo man mit raten kann, sondern die negative Art) Auch Musikalisch hätte man tatsächlich wesentlich mehr in den Schockmomenten machen können. Zeichnerisch gefielen mir besonders Ai’s Momente der Angst, wohin gegen der Auftritt Bourbons zeichnerisch ein Griff ins Klo war. Ansonsten herrschte eine gute Mischung der Charaktere, was mir sehr gefallen hat.

    Das Ende war meiner Meinung nach ein gutes Ende. Übermäßig starke Kritik kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Die Tatsache das einige Fragen offen blieben und das Kaito Kid aufgetreten ist, sowie die Explosion des Wagons war unerwartet und abwechselungsreich. Schade das Gosho im Interview schon gesagt hatte, dass er Kaito in Organisationsfällen nicht mehr auftreten lassen will.
    Letztlich lässt sich sagen, dass der Fall einige schwächen offenbart hat und nicht immer geglänzt hat. Dennoch ein guter und sehenswerter Fall der von mir 4 von 5 Bahnmittarbeitern für ein Stellwerk in Mainz bekommt.

    MfG Herr Morita 😉

  • 13. August 2013 um 05:11
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    Wie ihr das geschrieben habt ist zu genial! Und ja, ihr hattet recht.
    Nur an manchen Stellen fand ich die Musik eigentlich gelungen, wobei ich sie an anderen gar nicht mal bemerkt, oder unbewusst ignoriert habe, weil sie mir bestimmt eher auf die Nerven ging.

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